Prof. Dr. Jan Torzewski, neben Privatdozent Dr. Wulf Ito Chefarzt der Einrichtung, wandte in Kooperation mit der Universitätsklinik Ulm eine ebenso neue wie spektakuläre Operationsmethode an: den schonenden Herzklappenersatz über die Hauptschlagader mit Zugang an der Leiste – ohne aufwändigen chirurgischen Eingriff mit Öffnung des Brustkorbs. Bei den ersten Allgäuer Herz- und Gefäßtagen in Ofterschwang berichtete der inzwischen genesene Patient gemeinsam mit seinem Arzt über den erfolgreichen Eingriff. Mit diesem Thema beschäftigte sich in seinem Festvortrag auch Prof. Dr. Eberhard Grube aus Siegburg, einer der internationale Experten für perkutanen Aortenklappenersatz.
Führende Kardiologen, Kardiochirurgen und Angiologen aus ganz Deutschland zählten zu den rund 80 Teilnehmern des dreitägigen Kongresses, den das Herz- und Gefäßzentrum im Oberallgäu veranstaltete. Die neue Einrichtung hat sich, so Kliniken-Geschäftsführer Andreas Ruland, seit der Eröffnung vor sieben Monaten einen guten Ruf auch über das Oberallgäu hinaus bis nach Österreich und Württemberg erworben. Jede Woche werden im Schnitt 25 bis 30 Herzkatheteruntersuchungen und bis zu zehn Notfallinterventionen durchgeführt, mehr als tausend Patienten wurden bis jetzt stationär behandelt. Mittelfristig streben die Kliniken Oberallgäu die Anerkennung als überregionales Herz- und Gefäßzentrum an. Ruland: „Wir wollen die weitere akademische Entwicklung in Anbindung an Universitäten voranbringen. Dafür soll auch dieser Kongress ein Zeichen setzen.“
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die neuesten Erkenntnisse aus der Herz- und Gefäßmedizin. So stellte Prof. Dr. Heinz-Peter Schultheiss von der Charité in Berlin einige neue Ergebnisse aus seiner europaweiten noch laufenden Studie vor, wonach die Gabe von Interferon eine echte Hoffnung für Patienten mit einer durch Viren erworbenen Herzmuskelschwäche bedeutet. Erstmals eröffnet sich damit die Möglichkeit, eine Erkrankung ursächlich und nicht nur symptomatisch zu behandeln, die häufig eine Transplantation notwendig werden lässt – vor dem Hintergrund, dass nur sehr wenige Spenderherzen zur Verfügung stehen.
Weitere Themen der „Allgäuer Herz- und Gefäßtage“ waren u.a. die neuesten Verfahren zur Behandlung der so genannten Schaufensterkrankheit und des diabetischen Fußes. Die Fachvorträge wurden ergänzt durch Live-Übertragungen aus dem Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu. Erstmalig wurde auch der „Allgäuer Posterpreis“ für eine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet von Herz-Kreislauferkrankungen vergeben. „Damit wollen wir einen Beitrag zur Zukunft des Wissenschaftsstandortes Deutschland leisten“, sagte Geschäftsführer Andreas Ruland.
Ansprechpartner für weitere Informationen: Andreas Ruland, Geschäftsführer, Telefon: 08323/910-152
Christian Wucherer,Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
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