Die positiven Ergebnisse einer Untersuchung an 120 Patienten sollen jetzt durch eine große europaweite Studie mit rund 2.500 Patienten bestätigt werden. „Spätestens im nächsten Jahr wollen wir beginnen“, sagte der Professor. Gesicherte Ergebnisse könnten dann in vier bis fünf Jahren vorliegen.
Die Herzinsuffizienz sei immer noch eines der größten Probleme, medizinisch-klinisch wie sozioökonomisch, sagte Schultheiss auf dem Allgäuer Ärztekongress vor führenden Kardiologen, Kardiochirurgen und Angiologen aus ganz Deutschland. In etwa 30 bis 35 Prozent der Fälle litten die Patienten an einer entzündlichen Herzmuskelerkrankung mit einer „sehr, sehr schlechten Prognose“. Viele Entzündungen entstünden ihm Rahmen einer Grippe durch eine Virusinfektion, die Herzmuskelzellen zerstören könne. Bisher habe man die Erkrankung nur symptomatisch, aber nicht kausal behandeln können. Häufig sei der letzte Ausweg eine Transplantation – vor dem Hintergrund, dass nur sehr wenige Spenderherzen zur Verfügung stehen.
Durch winzige Gewebeproben ließen sich, so Schultheiss, unterschiedliche Virenarten feststellen. Zwei Typen, die in etwa 20 Prozent der Erkrankungen vorliegen, könnten durch die Gabe von Interferon komplett eliminiert werden. In anderen Fällen habe sich der Zustand des Patienten „deutlich“ verbessert. „Wir können das Problem in naher Zukunft lösen“, sagte der Professor in Ofterschwang. Die Allgäuer Herz- und Gefäßtage wurden vom Herz- und Gefäßzentrum der Kliniken Oberallgäu mit Sitz in Immenstadt veranstaltet.
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